Dass wir unter eklatantem Fachkräftemangel leiden, pfeifen die Spatzen von den Dächern. Seit Jahren. Vor allem Betriebe aus technischen Branchen
sind, nicht nur im Rekruting, sondern auch im Bereich der Mitarbeiterbindung, davon betroffen. Was man für ein optimales Employer Branding tun kann und was es kostet, lesen Sie in nachfolgendem Artikel über den Weg zum besten Arbeitgeber.
Nachdem viele (auch staatliche) Versuche, den Nachwuchs für technische Berufe aller Art zu begeistern, nicht jene Früchte zeitigen, die man sich erhofft, bleibt Unternehmen nichts übrig, als selbst tätig zu werden. Eine attraktive Arbeitgebermarke muss her! So oder ähnlich lautet in vielen Unternehmen das Credo; viele, vor allem große Betriebe, sind auf dem Weg zum "besten Arbeitgeber" schon sehr aktiv. Kleinere ziehen im Employer Branding, das eigentlich ein Employee Branding ist, nach.
Mangelnde Arbeitskräfte in Österreich hindern heimische Unternehmen poftmals daran, international erfolgreich(er) zu sein und den aktuellen Wirtschaftsaufschwung bestmöglich zu nutzen. Der Fachverband Unternehmensberatung, Informationstechnologie und Buchhaltung (UBIT) in der Wirtschaftskammer schätzt, dass zurzeit in Österreich rund 5.000 bis 10.000 offene IT-Stellen nicht besetzt werden können. Allein in Oberösterreich mit vielen großen Industriebetrieben fehlen laut Markus Roth, UBIT-Obmann OÖ, an die 3.000 IT-Kräfte. Da die "Wirtschaft derzeit brummt", würden etwa große Unternehmen reinen IT-Betrieben Arbeitskräfte sogar eher wegschnappen.
Der Aufbau einer Arbeitgebermarke klingt wie ein komplexer Prozess, lässt sich aber in zwei große Teilbereiche aufgliedern. An erster Stelle steht die Frage, wofür steht ein Unternehmen als Arbeitgeber. Hier aus Innensicht eine Aussage zu treffen, ist nahezu unmöglich („den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen“). Als hinzugezogene externe Expertin habe ich noch in jedem Unternehmen Assets für ihre Arbeitgebermarke gefunden, die davor dort niemandem bewusst waren – weil es das sogenannte und gewohnte "täglich Brot" der Unternehmenskultur war.
In der Außenwirkung aber, im Personalmarketing, im Rekrutierung, war es ein totales Plus. Beispiele dafür waren etwa die Diversität der Belegschaft, das international geprägte Arbeitsklima oder die sozialen Aktivitäten, die viele ArbeitnehmerInnen (in ihrer Freizeit) miteinander gemacht haben. Natürlich gibt es auch Punkte, die verbesserungswürdig waren; auch diese wurden von mir im Zuge der MitarbeiterInnenbefragung aufgezeigt und konnten oft leichter in Konsequenz einer externen Empfehlung umgesetzt werden, als wenn man intern darauf gepocht hätte.
Wie habe ich nun die Assets und Schwachpunkte der Unternehmen auf ihrem Weg zur professionellen und attraktiven Arbeitgebermarke gefunden? In anonymen Gesprächen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, und zwar mit vielen verschiedenen: Menschen, die schon lange im Unternehmen sind werden gefragt genauso wie jene, die es kurz dabei sind; ältere wie jüngere, Frauen wie Männer, Menschen mit Universitätsabschluß, Lehrlinge – also „querbeet“. Wichtig ist die totale Anonymität und die Möglichkeit, schnell eine vertrauliche Basis zu schaffen. Ich bin sehr geübt darin, und kann mir zum Glück Namen gar nicht merken.
Eine derartige Mitarbeiter-Befragung dauert bei einem Betrieb mit 80-100 Mitarbeitenden rund 2-3 Tage; danach wiederholen sich die Aussagen erfahrungsgemäß. Das Ergebnis ist ein ausführlicher „Lagebericht“ mit einer Auflistung aller Assets und Schwachstellen; er ist die Grundlage für die Formulierung einer Arbeitgebermarke, welche wiederum die Grundlage für erfolgreiches Personalmarketing ist. Sie auszuformulieren und umzusetzen, das ist dann der zweite Teilbereich im Aufbau eines professionellen Employer Brandings.
Für österreichische KMUs bietet die FFG, unter bestimmten Umständen, Förderungen in der Erarbeitung einer Arbeitgebermarke an – der Betrag liegt umfasst bis zu 50k . Kontaktieren Sie mich unverbindlich, damit wir ausloten können, ob auch Sie davon einen Nutzen haben können.